von Ursula Mihelič

BESETZUNG: 1 bis 7 D
DEKORATION: 1
DAUER: abendfüllend
Frei zur UA

EDITH
Es weiß niemand von mir, meine Lebensgeschichte. 
Ich erzähle es gern, ich bin durchblutet. 
Ich spür das, ich hab das noch nie erzählt. 
Das geht einem hautnah, ja. Es ist so. 

Zeitgeschichte aus ungewohnter Perspektive in Form eines Oral-History-Projekts. Darunter etwa Edith, die zu Fuß von Wien nach Tirol will, um aus dem Ehebett ihres Stiefvaters zu entkommen. Hilde, die es geschafft hat, an betrunkenen Soldaten vorbei von Rijeka nach Italien zu gelangen. Oder Käte aus Darmstadt, die in Graz ihre zweite Geige gegen ein paar Skier für ihren Mann eingetauscht hat. Und der Krieg ist in der Erinnerung immer präsent.

Diese sieben Monologe – von Mihelič literarisch verdichtet – entstanden aus Gesprächen mit sieben Frauen. Zeitzeuginnen, alle vor 1940 geboren, keine von ihnen zu besonderem Ruhm gekommen. Ganz normale Frauen, die nur scheinbar einfache Leben geführt haben. Mihelič schafft es, mit ihren Portraits turbulenter Schicksale aus einem turbulenten Jahrhundert starken und stillen Frauen eine Stimme zu geben. Stimmen, die Assoziationen hervorrufen aus einer vergangenen Zeit und diese in das hier und heute projizieren.

Die Monologe können von einer Darstellerin, aber auch von bis zu sieben Frauen gespielt werden.

 

Factsheet Ich wollte nur deine Stimme hören

Ansichtsexemplar für Theater

Weitere Stücke der Autorin: Das Meer sehen – Eine Reise mit Artemisia, Zaun, Das weiße Paket, Der Tisch